Smart Home: Vier Trends für den Elektriker

Weg vom Kabelsalat, hin zu drahtloser Vernetzung. Am besten ganzheitlich. Aber was bedeutet das eigentlich? In den Bereich Smart Home wird kräftig investiert. Rexel Austria hat herausgefunden, worauf sich die Elektrobranche einstellen muss. 

© Rexel Austria GmbH
Das intelligente Zuhause von morgen kennt seine Bewohner. Personenbezogene Lichtstimmung ist keine Zukunftsmusik mehr.

Ist es schon „normal“ geworden, sich mit seinem Handy zu unterhalten? Ja, aber auch das Zuhause wird zunehmend intelligenter, komfortabler und sicherer. Je mehr Geräte miteinbezogen werden, desto relevanter wird die ganzheitliche, zentrale Vernetzung. Wer möchte es nicht? Ein Zuhause, das mitdenkt. Bereits knapp jeder zweite Einwohner in Österreich nutzt smarte Geräte im Haushalt. Zu diesem Ergebnis kommt die KFV Smart Home-Studie. Oft nutzen wir smarte Gadgets, ohne uns dessen bewusst zu sein. Aber das soll noch nicht alles sein, meint Rexel Austria und hat vier Trends gefunden, die den Aufgabenbereich eines Elektrikers verändern werden.

Was die Technologie verspricht

Die Digitalisierung steckt immer noch in den Kinderschuhen – zumindest im eigenen Heim. Am Markt herrscht Goldgräberstimmung. Ist das viel zitierte Smart Home ein Aspekt der technologischen Revolution? Im Wesentlichen geht es darum, alle elektronischen Haushaltsgeräte miteinander zu vernetzen. Kodba ist überzeugt, dass „das ursprünglich in der Technik entstandene Thema Smart Home zunehmend emotional wird und dadurch einen raschen Zugang in die Haushalte der Konsumenten findet. Intuitive Bedienbarkeit, erhöhter Komfort, effizientere Technologien waren und sind zusätzliche Treiber, die Smart Home-Lösungen vom einstigen Luxus- zum heutigen Alltagsthema gemacht haben.“ Drei Dinge werden durch den Einsatz der Technologie versprochen:

  • Mehr Komfort
  • Mehr Sicherheit
  • Weniger Energieverbrauch

Die Bedienung erfolgt per App oder Sprachbefehl. Mittlerweile schon ein alter Hut, möchte man meinen. Ganz oben im Anforderungsprofil seriöser Smart Home-Anbieter? Die Benutzerfreundlichkeit. Rexel Austria beliefert unter der Marke Schäcke Elektrofachhändler in ganz Österreich und setzt sich tagtäglich mit der Smart Living-Thematik auseinander. Folgende vier Trends sieht der österreichische Marktführer im Elektrogroßhandel.

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Indzi Kodba ist Prokuristin und Leiterin Geschäftsfeld Handel bei Rexel Austria. 

Trend 1: Sprachassistenten

Ein Gespräch mit dem Sprachassistenten auf dem Smartphone führen? Mittlerweile völlig normal. In Zukunft sind Fernseher, Spielzeuge oder sogar Spiegel mit Sprachsteuerung an der Reihe. Geben Sprachassistenten aber nur noch mehr Kontrolle über das Zuhause? Nein, sie informieren auch über das aktuelle Wetter und geben die neuesten Nachrichten wieder. Ja, sogar Gutenachtgeschichten können sie erzählen. Rexel Austria rechnet in diesem Bereich mit raschen Fortschritten. 

Trend 2: Energiesysteme

Steigende Energiekosten und Klimaschutz ist und bleibt auch weiterhin ein Thema.  Smarte Thermostate, die per App bedient werden können? Diese werden immer beliebter. Hersteller springen auf den Zug auf und machen ihre Heizsysteme vernetzbar. So kann ein smarter Thermostat Abläufe, Gewohnheiten und Vorlieben der Bewohner speichern. Geheizt wird also nur dann, wenn tatsächlich Bedarf besteht. Ein Fehler, der häufig gemacht wird? Das Heim selbst in ein Smart Home verwandeln zu wollen. Für größere Investitionen, wie beispielsweise die Umstellung des gesamten Energiesystems, sollte allerdings ein Experte hinzugezogen werden. 

Trend 3: Sicherheitssysteme

Lampen werden automatisch über Lichtsensoren bei Anbruch der Dunkelheit eingeschaltet? Rollläden werden ebenfalls vollautomatisch heruntergefahren? Hundegebell oder Staubsaugergeräusche über vernetzte Lautsprecher bei Abwesenheit der Bewohner? Gibt es alles bereits. Jahrelang sind Video-Gegensprechanlagen schon im Einsatz. Zuwachs gewinnen auch elektrische Haustüren. Zum Entsperren genügt bloß der Fingerabdruck auf dem Smartphone. Im Falle eines Stromausfalls gibt es ja dann noch immer den altbewährten Haustürschlüssel. 

Trend 4: Künstliche Intelligenz

Smart alleine genügt nicht mehr, ganzheitlich vernetzt muss das moderne Zuhause nun sein. Jedes Gerät soll mit jedem kommunizieren können. So der Wunsch vieler. Unter dem Stichwort „Situationen“ bieten einige Smart Home-Hersteller eine gezielte Verknüpfung bestimmter Ereignisse mit einer Vielzahl unterschiedlicher Geräte an. Ein Thema, das immer weiter an Fahrt aufnimmt, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Smart Home-Systeme werden sich so weit entwickeln, dass sie selbst aktiv Vorschläge für bestimmte Situationen machen. Für das Elektrogewerbe bietet der Smart Home-Markt enormes Potenzial. 

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Staubsaugergeräusche bei Abwesenheit der Bewohner? Oder den Staubsaugerroboter per App am Smartphone steuern? Das Smart Home entwickelt sich zum Liebling der modernen (Netzwerk-)Architektur und sollte bereits vor dem Baustart mitbedacht werden. 

Stolperfallen im Smart Home

Die Zahl der Anbieter steigt permanent. Das belebt ja bekanntlich den Markt. Es wird aber auch zum Problem: Die Hersteller konnten sich bislang nicht auf einheitliche Smart Home-Protokolle einigen. So gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Kommunikationsprotokollen für den Datenaustausch zwischen Smart Devices auf dem Markt. Was der produzierenden Industrie mit dem einheitlichen Kommunikationsprotokoll OPC UA inzwischen gelungen ist, fehlt der Elektrobranche noch.

Wer also bei Erstinvestitionen auf ein Diskont-Produkt setzt, ist möglicherweise später mit der fehlenden Erweiterbarkeit des Systems konfrontiert. Im schlimmsten Fall existiert der Anbieter nicht mehr. Immer raschere Produktentwicklungen und neue Technologien stellen viele Kunden vor Herausforderungen. Entscheidend sind nicht nur die Apps und Gadgets, sondern auch die Komponenten, wie etwa Router. Der „Home Router Security Report 2020“, veröffentlicht vom Fraunhofer Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE, zeigte die Mängel von insgesamt 127 getesteten Routern auf. Im Bereich der Sicherheit hatten dabei 46 Geräte in den letzten 12 Monaten kein Update erhalten. Deshalb gilt es, schon bei den ersten Überlegungen, ein Smart Home zu installieren, auf Produkte und Lösungen renommierte Qualitätshersteller zu setzen. Nur dann sind Komfort, Sicherheit und Freude am intelligenten Zuhause langlebig und dauerhaft.

 

 

Quelle: Rexel Austria GmbH

Text von Jasmin Ladinig, Teamlead Content Management