20. Mai 2022

Power-Circle 2022: Das sagen die Aussteller

Wie haben die Aussteller das kompakte Format des Power-Circle empfunden? Was haben sie erwartet, und was hat sich erfüllt? Wir haben uns umgehört.

Was stand für die Aussteller beim Power-Circle 2022 im Vordergrung? Stefan Kleinhans, Local Business Area Sales & Marketing Manager bei ABB: „Im Vordergrund stand hier für mich das Persönliche, das Gespräch. Daher passt es auch, nur das Wesentliche zu zeigen und keine Reizüberflutung zu schaffen. Unser persönliches konkretes Ziel waren 100 qualitative Kontakte mit Besuchern – und das ist gelungen.“

Für Weidmüller-Marketingverantwortliche Sandra Schallerl gingen die Erwartungen vor allem in Richtung Networking – „aber es ist tatsächlich mehr geworden als ein Branchentreff“.

„Im Vordergrund stand hier für mich das Persönliche, das Gespräch. Daher passt es auch, nur das Wesentliche zu zeigen und keine Reizüberflutung zu schaffen.“

 

Thomas Farthofer, Vertriebsleiter bei Intercable Tools, sagt zu seinen Erwartungen: „Das Format des Power-Circle ist natürlich eine Übergangslösung zwischen den regulären Power-Days, und so war es ja auch gedacht. Meine Erwartungshaltung war, ehrlich gesagt, eher niedrig. Unter anderem, da es im Vorfeld durchaus auch negative Stimmen gab. Ich bin daher positiv überrascht, wir haben hier viele gute Gespräche geführt.“

„In gewissem Sinne war der Power-Circle für alle Seiten ein Experiment“, sagt Helmut-Klaus Schimany, CEO von BieM Austria. „Die Power-Days sind keine Fachmesse für Elektromobilität oder Energiewende, daher war es durchaus eine gewisse Challenge, diese Schwerpunkte zu setzen. Für die Aussteller bedeutet das ein gewisses Risiko, und man muss ehrlich sagen, dass beim Power-Circle nicht die Abschlüsse im Vordergrund standen, sondern diese zwei Tage geprägt waren von informellen Gesprächen. Die Aussteller gehen hier auch klar ein Stück weit in Vorleistung.“

Viel Lob für das Standbaukonzept

„Ich halte das überschaubare und aufgeräumte Messekonzept für sinnvoll“, meint etwa Günther Mosinzer, Sales Director Building Channels bei Schneider Electric. „Viele Aussteller haben es genutzt, um sich gut zu präsentieren. Das ist auch aus einem anderen Blickwinkel wichtig: Wir werden die Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam bewältigen, daher ist es essenziell, mehr Aussteller vor den Vorhang zu holen. Sich als großer Aussteller abzuschirmen, ist nicht mehr zeitgemäß.“ Was, ergänzt Mosinzer, übrigens auch für proprietäre Systeme gelte.

 

„Wir werden die Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam bewältigen, daher ist es essenziell, mehr Aussteller vor den Vorhang zu holen.“

 

Auch für Karin Banas, Marketing Siemens Infrastructure, hat das Konzept funktioniert: „Es hat die Planung vereinfacht und vielleicht auch die Budget-Freigabe seitens des Konzerns. Wir wussten schon relativ früh, was wir hier präsentieren wollten, und haben unsere passenden Highlights herausgepickt.“

Als „einfache und schnelle Methode, um die Kunden kurzfristig zu erreichen“, empfand Stefan Kleinhans das Standbaukonzept. Und es sei keineswegs zum Nachteil der großen Aussteller: „Diese Vielfalt ist bereichernd, es ist gut, wenn möglichst viele Aussteller hier sind, wenn viele Möglichkeiten und viele Varianten aufgezeigt werden.“

Sandra Schallerl findet das Standbau-Konzept Cost-per-Lead, mit dem jeder Aussteller die gleiche Voraussetzung hat, „großartig“: „Außerdem ist es ganz einfach einmal etwas Neues, denn die großen Stände kennt ja jeder zur Genüge. Das Konzept ist natürlich nicht für jede Messe geeignet, aber der Power-Circle ist ja ein dynamisches Konzept, hier geht es vor allem um Netzwerken, um das Präsentieren einiger weniger Highlights.“

„Auch die Beschränkung auf einige wenige Produkte schadet nicht“, ergänzt Günther Mosinzer. „Dies zwingt dazu, sich genau zu überlegen, wie man den Messebesuchern eine klare Story erzählen kann.“

Schüler sind willkommen

Siemens-Marketerin Karin Banas sagt: „Unsere Erwartungen an den Power-Circle betrafen vor allem das Networking, und diese Erwartung hat sich in meinen Augen erfüllt.“

Und sie spricht eine Besuchergruppe an, deren Image als Messebesucher nicht immer das beste war. „Wir haben nicht nur alte Bekannte getroffen, sondern auch die Kunden und Mitarbeiter von morgen – also die Schüler, die ja bekanntlich nicht immer gerne gesehen sind auf Messen. Ich habe die meisten allerdings als wirklich gut vorbereitet und als interessiert erlebt, sie haben viele Fragen gestellt und wurden offenbar auch von den Lehrkräften mit konkreten Projekten losgeschickt.“

Ganz ähnlich argumentiert Stefan Kleinhans: „Das sind unsere potenziellen Mitarbeiter der Zukunft, und daher muss man sich um sie kümmern. Das ist auch der Grund, warum wir unser Branding bereits in der Schule beginnen. Ich war ehrlich gesagt auch überrascht, wie interessiert viele von ihnen an der Sache waren. Man könnte aus meiner Sicht darüber nachdenken, bei den Power-Days ein eigenes Zeitfenster für das Employer Branding zu reservieren.“ Eine Idee übrigens, die mehrere Aussteller ins Spiel bringen.

 

„Ich habe die meisten Schüler als wirklich gut vorbereitet und als interessiert erlebt, sie haben viele Fragen gestellt und wurden offenbar auch von den Lehrkräften mit konkreten Projekten losgeschickt.“

 

„Schüler werden von Ausstellern seit Jahren vermehrt als Kunden und auch als potenzielle Mitarbeiter der Zukunft gesehen“, bestätigt auch Günther Mosinzer. „Man muss daher auch eine Plattform für sie schaffen, um ihnen die Perspektiven zu zeigen, die man selbst anbietet. Wir sprechen alle über die Klimakrise, also müssen wir den Jungen auch Wege aufzeigen, was man dagegen tun kann.“

Helmut-Klaus Schimany meint, dass es bei den Ausstellern hier und da noch einer gewissen Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Schüler geben müsse, die eine wichtige Besuchergruppe darstellten. „Das ist schließlich die Generation, die wir für die Umsetzung der zukünftigen Aufgaben so dringend brauchen. Ich habe aber den Eindruck, dass es viel Verständnis dafür gibt, dass die Jungen mit vielen Fragen hier auftauchen.“

 

„Wir sprechen alle über die Klimakrise, also müssen wir den Jungen auch Wege aufzeigen, was man dagegen tun kann.“

 

Dass die elektrische Harley-Davidson, die beim Power-Circle zu bewundern war, zum Teil mehr Aufmerksamkeit bekam als die Erklärung komplizierter Zusammenhänge, ist in seinen Augen kein Schaden – „es zeigt nur, dass man die jungen Menschen ganz einfach anders ansprechen muss.“